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Die historische Talstation der Drachenfelsbahn

Geschichte

Die lange Historie der ältesten Zahnradbahn Deutschlands - der Drachenfelsbahn

DAMPFLOK. Wegen der großen Steigung durfte ein Zug der Petersbergbahn nur aus der Lokomotive und einem vorgestellten Wagen bestehen.

140 Jahre Drachenfelsbahn

Zur Geschichte der Bergbahnen im Siebengebirge seit 1883.
Jubiläumsgeschichte
Ferdinand Mülhens Portrait

Familiengeschichte

Zur Geschichte der Familie Mülhens und der Stadt Königswinter.
Familiengeschichte

Am 12.08.1881 beantragt die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft die Konzession, zum Bau einer Bergbahn auf den Drachenfels, beim Regierungspräsidenten in Köln.


Am 29.08.1881, nach nur 17 Tagen, erhält die Gesellschaft die Genehmigung, zum Bau einer „Zahnrad- Lokomotiven- Eisenbahn, von Königswinter bis zum Plateau des Drachenfelses“.

Im November 1882 beginnen die Bauarbeiten nach den Plänen des Ingenieurs Riggenbach. Insgesamt müssen 23.000 m³ Erdreich bewegt sowie 4.537 m³ Mörtelmauerwerk und 1211 m³ Trockenmauerwerk hergestellt werden. Es entstehen bis zur Inbetriebnahme der Drachenfelsbahn am 17.07.1883 Kosten von rund 617.000 Mark.

Am Freitag, den 13. Juli 1883
findet die Jungfernfahrt mit prominenten Damen und Ehefrauen prominenter Persönlichkeiten statt.

Am 14. Juli 1883 werden höhere technische Eisenbahn- und Baubeamte, der Gemeinderat sowie das gesamte Betriebs- und Arbeitspersonal auf den Drachenfels gefahren.

Am 17. Juli 1883 beginnt der planmäßige Betrieb der Drachenfelsbahn, von der Talstation in Königswinter auf das Plateau des Drachenfelses.

November 1883
: Die Drachenfelsbahn befördert in diesen wenigen Monaten (an 127 Betriebstagen) insgesamt 62.480 Personen.

Im Mai 1888 beginnt der Bau der Petersbergbahn.

Am 20. April 1889 beginnt der Betrieb der Petersbergbahn.

März 1913:
Ferdinand Mülhens, der Inhaber von „4711 – Echt kölnisch Wasser“, kauft das Bergbahnunternehmen von der Deutschen Lokal- und Straßenbahngesellschaft. Hierzu gehört auch die Zahnradbahn, die 1888 auf den Petersberg gebaut wurde. Die Betriebsführung verbleibt jedoch bei der Deutschen Lokal- und Straßenbahngesellschaft.

Im Mai 1914 erhält Ferdinand Mülhens die Genehmigung die Petersbergbahn zu verlängern und die Anbindung der Talstation an den Staatsbahnhof in Königswinter zu verbessern.


Im August 1914 beginnt der 1. Weltkrieg. Da das Bahnpersonal größtenteils mitkämpft, steht der Bahnbetrieb still. Im Verlauf des Krieges wird der Betrieb wieder aufgenommen, um den Urlaubern, den Verwundeten und der schwerleidenden Heimat etwas Abwechslung bieten zu können.

Am 28. Januar 1919 lässt Ferdinand Mülhens ein Unternehmen, zur Betriebsführung der Drachenfelsbahn, in das Handelsregister von Königswinter eintragen.

Am 3. Mai 1919 genehmigt der Regierungspräsident von Köln die Übernahme des Betriebes der Straßenbahn, von Königswinter auf den Drachenfels (Drachenfelsbahn).

Am 21. Mai 1920 wird der Betrieb der Petersbergbahn wieder aufgenommen sowie die Verlängerung der Strecke zum Staatsbahnhof eröffnet.

Im Juli 1923 vereint Ferdinand Mülhens, mit Genehmigung der Reichsbahndirektion, die Petersberger und die Drachenfelser Zahnradbahn unter dem Namen „Bergbahnen im Siebengebirge AG“.

Am 17. Oktober 1922 wird Ferdinand Mülhens, von den Stadtverordneten der Stadt Königswinter, zum Ehrenbürger gewählt. Als Begründung zur Verleihung des Titels hebt Bürgermeister Clever hervor, dass sich Ferdinand Mülhens lange Jahre hindurch als Mitglied des Stadtverordneten Kollegiums um die Stadt große Verdienste erworben habe. Ferner habe derselbe sich um das Allgemeinwohl hoch verdient gemacht, indem er bei Einrichtung der Haushaltsschule die Räume unentgeltlich zur Verfügung gestellt habe und bezüglich der von Herrn Mülhens erbauten Turnhalle nebst anstoßendem Volkswohlgebäude sei das Gleich zu sagen. Nicht minder hoch anzuschlagen seien die Verdienste, die er sich während des Krieges durch seine werktätige Hilfe auf allen Gebieten erworben habe. Indirekt habe Herr Mülhens die Interessen der Stadt in hohem Maße gewahrt, indem er umfassende Wegebauten im Gebirge vorgenommen und weiterhin durch die Bauten auf dem Petersberg (Kurhotel Petersberg) den Fremdenverkehr im Siebengebirge wesentlich gefördert habe.

Am 14. Mai 1927 wird die Privatautostraße auf den Petersberg feierlich eröffnet.

Am 15. Januar 1928 verstirbt Ferdinand Mülhens. Er hinterlässt seine gesamten Güter, zu denen in Königswinter der Petersberg mit seinem Hotel, das Gut Wintermühlenhof und die Bergbahnen im Siebengebirge AG gehören, seinem Sohn Peter Paul Mülhens (geb. 1875). Dieser ernennt Jakob Wetzels zum kaufmännischen Leiter seiner gesamten Königswinterer Betriebe. Bei den Bergbahnen im Siebengebirge AG wird Wetzels zum alleinigen Vorstand berufen.

Im Jahr 1933 wird versucht die Geschäftsleitung, mit der Drohung der Geschäftsschließung, politisch unter Druck zu setzten. Wetzels gelingt es jedoch durch geschickte Verhandlungen Schäden durch Maßnahmen der Machthaber zu verhindern.

Im 1. September 1939, mit dem von Adolf Hitler befohlenen Überfall auf Polen, beginnt der 2. Weltkrieg. Trotz wesentlicher Einschränkungen während der ersten Kriegsjahre, wird der Betrieb der Drachenfelsbahn aufrechterhalten. Der Betrieb der Petersbergbahn wird jedoch vorläufig eingestellt. Im Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1941 heißt es: „Der im vorjährigen Geschäftsbericht bereits erwähnte weitere Abzug von Arbeitskräften machte eine grundlegende Änderung, des betrieblichen Einsatzes bzw. eine weitgehende Anpassung an die Kriegsverhältnisse, erforderlich. Bei den im Betrieb noch belassenen zehn Arbeitskräften, konnte der Verkehr an beiden Zahnradbahnen nicht mehr durchgeführt werden. Da weitere Abbeorderungen von Gefolgschaftsmitgliedern zu erwarten waren, entschloss sich die Geschäftsführung zu einer Ausgestaltung des Werkstattbetriebes durch Übernahme von Fertigungsaufträgen anderer Unternehmen. Die Drachenfelsbahn verkehrte nur an Sonn- und Feiertagen und die Petersbergbahn nur an 4 Tagen während des Geschäftsjahres 1941.“

Während der Jahre 1942 und 1943 fährt die Drachenfelsbahn weiterhin nur an Sonn und Feiertagen. An den Werktagen wird die Ausführung von Fertigungsaufträgen in den Werkstätten fortgesetzt. Aufgrund einer stark verringerten Belegschaft können während dieser Jahre nur die dringendsten Überholungs- und Instandsetzungsarbeiten ausgeführt werden. Die in der Vorkriegszeit üblichen Arbeiten zur Pflege der Strecken, des Fahrzeugparks usw. müssen unterbleiben.

Anfang September 1944 muss der für das gesamte Jahr vorgesehene Sonntagsverkehr der Drachenfelsbahn eingestellt werden, da das Näherrücken der Front unmittelbare Kriegseinwirkungen auf die Gegend mit sich bringt und eine Aufrechterhaltung des Verkehrs unmöglich macht.

Am 24. März 1945 fällt Hans Mülhens an der Front. Er ist der jüngste Sohn von Peter Paul Mülhens und Hoffnungsträger der Familie, da sein älterer Bruder Ferdinand Mülhens (II.) bereits im Jahr 1938 an Diphterie gestorben ist. Hans Mülhens war über mehrere Jahre Mitglied des Aufsichtsrates. Die durch seinen Tod erforderliche Zuwahl eines 3. Aufsichtsratsmitgliedes wird nicht durchgeführt. Der Posten bleibt vielmehr bis zum Schluss des Geschäftsjahres 1945 vakant.

Am 8. Mai 1945 endet der 2. Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.

Am 5. August 1945
stirbt Peter Paul Mülhens einen Tag vor seinem 70sten Geburtstag. Die Aktien der Bergbahnen im Siebengebirge AG werden zu gleichen Teilen unter den Erben, seinen beiden Töchtern Maria Mülhens und Luise Streve (geb. Mülhens) und seinem minderjährigen Enkel Ferdinand Mülhens (III.) aufgeteilt (je 1/3).

Ab März 1945 bleibt der Betrieb der Bahnen eingestellt. Durch verstärkte Kriegshandlungen während der letzten Kriegsmonate, ist die Infrastruktur schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mitte März rücken amerikanische Truppen in Königswinter und das Siebengebirge ein. Infolge der durch die Besatzungsmacht sofort verhängten Maßnahmen, wie Ausgehbeschränkungen, Wohnungsbeschlagnahmen, Requisitionen etc., ist auch in den folgenden Wochen nach dem Einmarsch an eine Wiederaufnahme der Arbeit nicht zu denken. Gebäude und Strecke der Drachenfelsbahn sind durch vorausgegangenen Beschuss auf Königswinter erheblich zerstört. Oberhalb der Talstation hat die Bahnstrecke zum Drachenfels einen Volltreffer, ebenfalls auf der Bergstation, wodurch das Viadukt sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Zusätzlich entnehmen die durchziehenden Truppen auf dem Wege „formloser Requisition“ eine große Anzahl Werkzeuge und Geräte. Vom „rollenden Material“ werden lediglich drei Wagen schwer beschädigt, während die Lokomotiven nur verhältnismäßig wenig Schäden aufzuweisen haben. Ein Großteil der noch verbliebenen Belegschaft wird, auf Veranlassung der amerikanischen Besatzungsbehörde, zur Herstellung der Wasserversorgungsanlage des Petersberges und für sonstige Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten der Anlagen auf dem Petersberg eingesetzt.

Am14. April 1947 wird die Wiederzulassung des Fahrbetriebs der Drachenfelsbahn genehmigt. Da es an Kohlevorräten mangelt, wird der Betrieb der Drachenfelsbahn auf Sonn- und Feiertage beschränkt.

Am 21. Juni 1948
erfolgt die „Geldneuordnung“. Die damit verbundene allgemeine Geldverknappung bringt eine völlige Veränderung der Verkehrslage mit sich. Die Beförderungen der Drachenfelsbahn im Monat Juli 1948 (Sonntagsverkehr) gehen auf DM 3.373,55 zurück (im Vormonat bis 20.6. RM 20.818,6). Anfang August normalisiert sich die Verkehrslage derart, dass der Verkehr auch an Werktagen wieder aufgenommen werden kann. Sowohl die Zahl der beförderten Personen als auch die Summe der Einnahmen übersteigen in den letzten 3 Monaten der Fahrsaison 1948 diejenigen in den gleichen Monaten der letzten Vorkriegsjahre wesentlich. Am 1. November 1948 wird der Fahrbetrieb regulär zur Wartung der Maschinen und Strecke eingestellt.

Am 16. August 1949 verlässt die belgische Besatzung den Petersberg. Umgehend beschlagnahmt die Alliierte Hohe Kommission, die sich nach Einstellung der Tätigkeit des Kontrollrates in Berlin durch das Drei- Mächte- Abkommen vom 8. April 1949 für die Bundesrepublik und Berlin gebildet hat, das Hotel und alle dazugehörigen Anlagen. Bis 1953 wird das Hotel auf dem Petersberg von den Hohen Kommissaren als Verwaltungs- und Beratungssitz genutzt. Die Petersbergbahn nimmt den Dienstreiseverkehr und Warenverkehr wieder auf.

In den Jahren 1951 und 1952
wird die Talstation der Drachenfelsbahn bis auf die Grundmauern erneuert und umgebaut. Das Unternehmen reagiert auf den rapide zunehmenden Fahrgastandrang am Drachenfels und ebnet so einer zukünftigen Elektrifizierung der Strecke den Weg.

Im April 1952 erhält die Mannheimer Firma Brown, Boveri & Cie. (BBC) den Auftrag, die Drachenfelsbahn zu elektrifizieren, um auch den Ansprüchen der Politik und Naturschützer nachzukommen. Das Siebengebirge wird bereits 1923 unter „Naturschutz“ gestellt und zählt somit zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.

Am 11. Mai 1952 wird die Beschlagnahme des Petersberges von der Hohen Kommission mit Verfügung aufgehoben. Im Juli stellt die Alliierte Hohe Kommission, nach nahezu 3- jähriger Tätigkeit auf dem Petersberg, ihre Arbeit ein. Ab August 1952 werden die Rheinterrassen wieder geöffnet und der Petersberg öffentlich zugänglich.

Im Juli 1953 beginnt, mit der Inbetriebnahme des ET 1, die Elektrifizierung der Drachenfelsbahn. Anfangs jedoch wird der neue, in Eigenbau konzipierte Wagen, vorwiegend in „Schwachlastzeiten“ eingesetzt, da die Fahrgastkapazität auf 60 Personen limitiert ist. Der ET 1 wird bis 1963 zum Dienst am Drachenfels eingesetzt.

Im März 1955 folgt die Inbetriebnahme des Triebwagens ET2. Dieser wird von der Waggonfabrik Rastatt gebaut und von BBC elektrisch ausgerüstet. In der Neuentwicklung finden 80 Personen finden Platz. Der Triebwagen ist für Mehrfachtraktion ausgelegt. Nach 72 Jahren beginnen Elektrotriebwagen die Dampftriebwerke abzulösen. Allerdings verrichten die Dampfloks noch bis 1960 ihren Dienst am Berg.

1957
: Inbetriebnahme des Triebwagens ET3. Waggonfabrik Rastatt und BBC

Im Juli 1958 begeht die Drachenfelsbahn ihr 75-jähriges Jubiläum. Es ist in vielerlei Hinsicht ein „Rekordjahr“ und das Unternehmen präsentiert sich selbstbewusst und voll Zuversicht für die Zukunft.

Am 14. September 1958
geschieht das Unvorstellbare. Um 18:45 Uhr entgleiste bei der letzten Talfahrt Lok 2 unterhalb der Bergstation der Drachenfelsbahn. Dabei reißt die umstürzende Lokomotive einen der drei vollbesetzten Vorstellwagen mit. Der zweite Wagen fährt in den verunglückten ersten Wagen, der dritte Wagen kann zum Stillstand gebracht werden. 17 Personen sterben und 112 weitere werden zum Teil schwer verletzt. Der Fahrbetrieb wird sofort, bis auf weiteres, eingestellt. Das tragische Unglück rückt den Aspekte „Sicherheit“ unwiderruflich an erste Stelle. Während vorerst der Betrieb der Petersbergbahn weitergeführt wird, stellt man ihn Ende 1958 ein.

Am 14. März 1959 wird der Betrieb der Drachenfelsbahn nach eingehender Begutachtung und Überprüfung der Strecke und der Wagen wieder aufgenommen, jedoch mit den Triebwagen ET2 und ET3 rein elektrisch. Die Lokomotive Nr.2II, Baujahr 1927; wird kalt abgestellt. 1968 wird sie am Talbahnhof der Drachenfelsbahn Königswinter als Denkmal aufgestellt, wo sie bis heute die Besucher an den Dampfbahnbetrieb am Drachenfels erinnert.

Im selben Jahr wird Triebwagens ET4, Waggonfabrik Rastatt und BBC, in Betrieb genommen.

1960
tritt der Triebwagens ET5, Waggonfabrik Rastatt und BBC, seinen Dienst für die Drachenfelsbahn an.

Am 24. Juni 1969 wird Luise Streve (geb. Mülhens), Aktionärin der Bergbahnen im Siebengebirge AG, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Königswinter verliehen. Sie ist bis heute die einzige Frau der Stadt Königswinter, der diese Ehre zu Teil wurde.

1975
wird der Betreib der Petersbergbahn offiziell sillgelegt.

Im März 1976 wird die Mittelstation von der Nibelungenhalle ca. 200 m bergwärts, in Höhe von Schloss Drachenburg, verlegt. Das Bergrestaurant wird durch einen Neubau ersetzt und das zweite Gleis auf der Bergstation wird rückgebaut.

1978 wird ein 5. Triebwagen (ET6) in Eigenbau mit vorhandenen Teilen montiert. Die Triebwagen ET2-6 stehen bis heute im Betrieb, während ET1 (Eigenbau) bereits 1963 aus dem Verkehr genommen wurde und als „Baubude“ bei der Firma Thomas in Bonn-Beuel einen Nutzen fand.

Am 1. April 1979 tritt Jürgen Limper als Vorstand in das Unternehmen der Drachenfelsbahn ein. Er wird das Unternehmen über 34 Jahre lang mit großem Geschick leiten.

Im September 1979 verkauft die Erbengemeinschaft Mülhens, bestehend aus Maria Mehl- Mülhens, Luise Streve und Ferdinand Mülhens (III), den Petersberg an die Bundesrepublik Deutschland. Das Hotel ist bereits seit 1969 geschlossen und wird nur zum Staatsbesuch des Generalsekretärs der UDSSR, Leonid Breschnew, 1973 kurzzeitig geöffnet. Das Gelände der ehemaligen Talstation der Petersbergbahn verbleibt im Familienbesitz.

Am 21.4.1985 stirbt die Aktionärin Maria Mehl- Mülhens. Sie ist kinderlos und hinterlässt ihre Anteile ihrem Neffen Dieter J. H. Streve- Mülhens, Sohn ihrer Schwester Luise Streve, Ehrenbürgerin der Stadt Königswinter.

Am 11 Juni 1990 stirbt Luise Streve, einzige Ehrenbürgerin der Stadt Königswinter. Ihre Aktien hinterlässt sie ihrem Enkel Dieter G. A. Streve- Mülhens.

1998
beginnt eine umfassende Überholung aller im Fahrdienst stehender Elektrotriebwagen der Drachenfelsbahn durch die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) Winterthur. Dabei werden die Fahrzeuge insgesamt auf den neuesten Stand der Bergbahntechnik gebracht. Die Fertigstellung aller Wagen erfolgt zwischen 1999 und Mai 2000.

1999
wird die Drachenfelsbahn, hierzu zählen die Wagen, Tal-, Mittel- und Bergstation sowie die gesamte Strecke auf den Drachenfels, unter Denkmalschutz gestellt.

Im Januar 2004: beginnen die Planarbeiten zum Umbau der Talstation der Drachenfelsbahn. Der Tourismus am Drachenfels im Siebengebirge und in Königswinter hat aufgrund fehlender Erneuerung und starker Qualitätseinbußen des Angebots, für Besucher historische Tiefststände erreicht. Um der Region einen Anreiz für Erneuerung zu geben, entsteht in nur drei Monaten ein Konzept, welches die drei Teile, Bahnhof, Touristeninformation und Ausstellungsstätte unter einem Dach vereint. Der „Drachenfels-Tourismus-Bahnhof“ wird auf dem Papier geboren.

Im Juli 2004 kauft Fiona Streve- Mülhens Achenbach die Anteile von Ferdinand Mülhens (III).

Im Oktober 2004 beginnen die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen. Insgesamt steht für die Neugestaltung der Talstation ein Budget von 1,97 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe wird zu gleichen Teilen von der Bergbahnen im Siebengebirge AG und dem Bund (im Rahmen des „Bonn-Berlin-Ausgleichs“) getragen.

Am 31. März 2005 sind die Arbeiten an der Talstation abgeschlossen und der „Drachenfels-Tourismus-Bahnhof“ wird unter der Schirmherrschaft von Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, feierlich eröffnet.

Im Jahr 2008 begeht die Drachenfelsbahn ihr 125-jähriges Jubiläum.

Zwischen 2010 und 2011 erhält die Mittelstation ein neues Gesicht.

2012 - 2013
findet die Neugestaltung der Bergstation im Zuge der Erneuerung des Bergrestaurants statt.

Zum 31.12.2012 verlässt Jürgen Limper, nach 34 Jahren Dienst, das Unternehmen. Als sein Nachfolger wird Klaus Hacker zum Vorstand berufen.

2018
begeht die Drachenfelsbahn ihr 135-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums erhält der in Königswinter geborene Fotokünstler Christian Klant den Auftrag, mit dem von ihm verwendeten „Kollodium- Nassplatten- Verfahren“, aus den Anfängen der Fotografie vor mehr als 150 Jahren, zu fotografieren. Das Ergebnis seiner Schaffensarbeit wird in einer Ausstellung mit dem Titel „Mensch, Berg, Technik“ in der Talstation und später im Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter ausgestellt.

Am 14 September 2018 wird aus Anlass des 60 Jahrestags des Bahnunglücks von 1958, mit 17 Toten und 112 Verletzten, eine Gedenkfeier an der Talstation der Drachenfelsbahn veranstaltet. Bei dieser Gedenkfeier wird zur Erinnerung, an das Unglück und die Opfer, eine handgeschmiedete Eisenstatue und eine Gedenkplakette an der Außenwand der Talstation, unterhalb der damals geläuteten Alarmglocke, enthüllt. Die Statue stellt den römischen Gott Merkur dar. Er gilt als der Gott des Verkehrs, der Reisenden und der Wissenschaft und verkörpert die geistige Beweglichkeit, die nach dem Unglück 1958 zu umfangreichen Überlegungen und Änderung der Sicherheitsstandards führten. Die Statue ist ca. 2 m hoch und wurde von dem Königswinterer Künstler Burkhard Mohr geschaffen.

16. Mai 2019
, nach 135 Jahren, 300 Tagen und 20 Minuten steht der Tacho der ältesten Zahnradbahn Deutschlands, bei mehr als drei Millionen Gesamtkilometern Laufleistung.

Am 16. März 2020 stellte die Drachenfelsbahn, zum Schutz der Gäste und der Mitarbeiter, wegen der beginnenden Corona-Pandemie, ihren Fahrbetrieb ein. In den folgenden Monaten muss der Fahrbetrieb, trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen, mehrfach eingestellt werden. Das gesamte Personal bleibt dem Unternehmen treu und als das Ende der Pandemie im Winter 2021 gekommen zu sein scheint, erweitert das Unternehmen die Belegschaft.

Zum 31.12.2021 geht der Vorstand Klaus Hacker in den Ruhestand. Während der letzten beiden, durch die Pandemie geprägten Geschäftsjahre ist es ihm gelungen, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und den Mitarbeiterstamm zu erhalten.

Am 1.1.2022 tritt Thomas Scharf die Nachfolge als Vorstand an. Am gleichen Tag nimmt die Drachenfelsbahn ihren regulären Fahrbetrieb, nach knapp 2-jähriger Pandemie, am Berg wieder auf.

Am 14.07.2022 teilt die Bergbahnen im Siebengebirge Aktiengesellschaft mit, dass sie ihre Rechtsform gewechselt hat und nunmehr als Gesellschaft mit beschränkter Haftung („GmbH“) fortgeführt wird. Der Formwechsel ist in erster Linie ein Formalakt und dient der Vereinfachung und Modernisierung der Strukturen der historisch gewachsenen Gesellschaft. Als moderne Rechtsform ermöglicht die GmbH zudem, der Inhaberfamilie näher als bisher am Tagesgeschehen teilzunehmen. Fiona Streve- Mülhens Achenbach, Aktionärin und zuletzt Vorsitzende des Aufsichtsrats, wird neben dem nun als Geschäftsführer tätigen Thomas Scharf, weitere Geschäftsführerin der Gesellschaft.